Kurt Beck zeichnete Finanzminister a.D. Gernot Mittler mit der Goldenen Landesverdienstmedaille der SPD aus

Mit einer sehr netten Begrüßung empfing der Landtagsabgeordnete und SPD- Kreisvorsitzende Clemens Hoch am Samstag, 18. Dezember 2010, gemeinsam mit dem Mendiger SPD- Ortsvorsitzenden Ralf Kraut sowie zahlreichen, zum Teil hochkarätigen SPD- Kommunalpolitikern den Ministerpräsidenten von Rheinland- Pfalz, Kurt Beck, zu einem festlich gestalteten Weihnachtskaffee im Mendiger Hotel- Restaurant Felsenkeller. Anlass des hohen Besuchs waren Ehrungen langjähriger Parteimitglieder wie Johann („Hanni“) Hermes (40 Jahre SPD- Mitglied) und Gernot Mittler (50 Jahre SPD- Mitglied).

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Vor der offiziellen Übergabe der entsprechenden Urkunden überreichte der SPD- Ortsvorsitzende Ralf Kraut dem neuen Mitglied Alexander Lux das Parteibuch mit den Worten: „Was uns besonders freut, ist die Tatsache, dass es sich um einen Wiedereintritt handelt.“ Außerdem holte Ralf Kraut ein Versäumnis nach, indem er einen Blumenstrauß an Elisabeth Kleber für deren 25- jährige Mitgliedschaft überreichte. Sodann überreichte er dem 91- jährigen Johann „Hanni“ Hermes für dessen 40 Jahre währende Mitgliedschaft gemeinsam mit Kurt Beck die entsprechende Auszeichnung.

Anschließend richtete Ministerpräsident Beck das Wort an die Anwesenden: „Liebe Freunde, Genossinnen und Genossen, ich freue mich ganz besonders, in Mendig zu sein und es ist mir eine besondere Ehre, einem lieben Freund und Kollegen diese Urkunde für 50 Jahre Mitgliedschaft übergeben zu dürfen. Es ist schon ein besonderer Anlass, wenn jemand im Beruf, in seiner politischen Überzeugung, aber auch in der Treue zum Ehrenamt, in der Treue zu Ideen und Überzeugungen immer einen geraden Weg gegangen ist. Wer Gernot Mittlers Lebensweg nachzeichnet, weiß, dass er auf eine gestandene selbst erarbeitete und errungene Karriere blicken kann: Schule hier am Ort, Berufsausbildung im kaufmännischen Bereich, weitere Qualifikation in Köln und wenn er Geschichten am Abend erzählt, dann ist diese Verbindung zu Köln immer noch deutlich spürbar. Dort: Studium und berufliche Qualifikation herausgehobener Art im Bereich des kaufmännischen Wesens und dann nach Tätigkeiten in diversen Unternehmen auch Verantwortung an der Spitze in einer Sparkasse im Vorstand und später als Vorstandsvorsitzender. Parallel dazu ein Engagement, das sehr geprägt war von den Ideen der Sozialdemokratie aber auch von seiner besonderen Fähigkeit, sich Personen und ihrer Vita sowie deren prägenden Gedanken zuzuwenden. Er hat einen Fundus an Wissen und Informationen, die geradezu begeisternd wirken. Diesen Weg dann umzusetzen in kommunale Mandate innerhalb der Sozialdemokratie, Verantwortung auf den unterschiedlichsten Ebenen und die Entscheidung, noch einmal einen neuen Weg zu gehen und an der Spitze des Finanzministeriums in Rheinland- Pfalz Verantwortung zu übernehmen – das ist schon etwas Besonderes. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich mit Gernot Mittler zusammenarbeiten durfte und dass diese Zusammenarbeit in zunehmendem Maße freundschaftliche Züge angenommen hat – geboren aus meinem Respekt ihm gegenüber, seiner Verantwortlichkeit mit Aufgaben umzugehen gegenüber aber auch mit einem Blick auf das Ganze, mit dem er über zwölf Jahre eine solche herausgehobene Aufgabe an der Spitze eines Ministeriums wahrnahm.

Ich habe mich aber auch darüber gefreut, dass wir uns nicht aus den Augen verloren haben, als er sagte: Nun ist es für mich genug. Wir hielten immer Verbindung und es gibt viele Gelegenheiten der Begegnung. So machen wir zum Beispiel einmal im Jahr eine Radtour durch die hiesige Region. Außerdem gilt das auch weiterhin für die Partei. Wir haben vor wenigen Tagen gemeinsam mit der Parteiführung und den katholischen Bischöfen unseres Landes ein Gespräch gehabt. Da kommt eine der besonderen Fähigkeiten von Gernot Mittler zum Ausdruck, nämlich sich in seiner, unserer Kirche zu engagieren und dort Spitzenaufgaben übernommen zu haben. Aber auch dieses Verhältnis Kirche- Staat zu leben und auszufüllen sowie sein Engagement als Präsident von Special Olympic Deutschland. Man könnte die Beispiele in vielfältiger Weise fortsetzten. Für all das, sowie für viele gute Gespräche und Ratschläge, die mir Gernot Mittler gab, bin ich besonders dankbar.“

An Gernot Mittler gerichtet sagte der Ministerpräsident: „Lieber Gernot, ich darf Dir zunächst die Ehrenurkunde für 50- jährige Mitgliedschaft übergeben. Sie lautet: Für 50 Jahre treue Mitarbeit bei der Verwirklichung unserer gesellschaftlichen Ziele danken wir Gernot Mittler. Zu diesem Jubiläum gratulieren wir herzlich und wünschen für die Zukunft alles Gute, Gesundheit, Wohlergehen – und ich beziehe Deine Familie und Deine Freunde in diesen Wunsch von Herzen mit ein. Ich erlaube mir außerdem, zu den vielen hohen Ehrungen des Staates, die Du zu Recht trägst, sowie der Urkunde und der goldenen Ehrennadel für Deine 50 Jahre währende Mitgliedschaft in unserer Partei, Dir die Goldene Landesverdienstmedaille der SPD, die selten, aber in diesem Fall weiß Gott zu Recht vergeben wird, als Dank für das, was Du für die Sozialdemokratie in unserem Land Rheinland- Pfalz geleistet hast, zu überreichen!“

Clemens Hoch gratulierte im Namen des Kreisverbandes, den Mittler lange Jahre als Vorsitzender leitete, und überreichte ihm das neueste Buch von Helmut Schmidt. Sichtlich gerührt bedankte Gernot Mittler sich mit den Worten. „Ich freue mich über diesen Zuspruch und weiß es zu schätzen, lieber Kurt, dass Du –bei dem, was Du alles auf Deiner Agenda stehen hast, heute hierher gekommen bist, um mir zu gratulieren. Am 1. Dezember waren es 50 Jahre und Ignaz Bubis hat bei einer vergleichbaren Gelegenheit, als er geehrte wurde, gesagt: Schade, dass meine Eltern dies nicht erlebt haben. Mein Vater hätte sich gefreut, meine Mutter hätte es sogar geglaubt. Die SPD ist ein bedeutender Teil meines Lebens und ein wichtiger. Ich habe ihr viel zu verdanken und ich habe auch immer versucht, ein Stück zurück zu geben. Ich habe auch Dir, Kurt, viel zu verdanken. Wenn man fast 13 Jahre lang an der Spitze eines Ministeriums arbeitet, dann treten mitunter Turbulenzen auf. Wenn man dann einen Ministerpräsidenten hat, der zu einem steht, dann ist das wohltuend und das erzeugt auch Vertrauen. Es war sehr schön und lohnend, mit Dir zusammenzuarbeiten und gemeinsam ein Stück des Weges zu gehen. Es war wunderbar, kommunalpolitisch tätig gewesen zu sein mit den Freunden des Ortsvereins, von denen heute so viele hierher gekommen sind. Auch im Ehrenamt, wie zum Beispiel bei den Nationalen Spielen von Special Olympics. Da geht es nicht um Doping oder um Siegen müssen, sondern darum, zu erfahren, dass man dazugehören darf. Und dass man denen, die sich selber nicht so gut artikulieren können, seine Stimme leiht – das schafft auch ein Stück Befriedigung. Dann weiß man: Du wirst noch gebraucht und Du hast Deinen Weg – und den gehe ich gerne. Dies gilt auch für die Partei, die mir viel bedeutet, in der ich meine Wurzeln habe.“
Quelle: Blick- Aktuell – Sonja Freer