Andrea Nahles beim Generationenfest der SPD in Mendig

Generalsekretärin der SPD führt intensive Diskussion über Betreuungskonzept der Stadt Mendig

Bundesweit beherrscht das Thema Kinderbetreuung derzeit die Schlagzeilen. „So manch einer würde sich wünschen, schon so weit zu sein wie die Mendiger Stadtspitze“, lobt Andrea Nahles das von der Caritas im Auftrag der Stadt erstellte Konzept zur Kindertagesstätten-Betreuung für Mendig. Während des an Kindern reichen Generationenfestes der Mendiger SPD, war Andrea Nahles mit Eltern und Großeltern ins Gespräch gekommen und wollte wissen, wie der Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren in Mendig organisiert werden muss.

Der Erste Beigeordnete der Stad Mendig, Thomas Schneider, arbeitet seit 2009 federführend mit Kreis und Caritas an der bedarfsgerechten Weiterentwicklung der Kinderbetreuung. „Ab 2013 hat jedes Kind unter drei Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz“, führt Schneider aus. Bisher wurde dieser Bedarf in der Stadt Mendig zu annähernd 70 Prozent abgedeckt. „Unsere Zielvorgabe ist die Bedarfsabdeckung Richtung 100 Prozent zu entwickeln“, sagt auch Bürgermeister Hans Peter Ammel. Das bedeutet: „Wir brauchen bei 100 Prozent insgesamt 110 Kindergartenplätze für Kinder unter drei Jahren. Das mit dem Land Rheinland-Pfalz und dem Kreis Mayen-Koblenz abgestimmte Konzept wird in Fachkreisen allgemein befürwortet. Es sieht eine Bedarfssicherstellung von 85 Prozent für die Kinder unter drei Jahren vor“, erklärt Schneider.

Dass die umsichtige Planung nicht über den anstehenden Bedarf hinaus gehen soll, darüber ist man sich in Stadt, Kreis und Land einig. „Niemand kann ernsthaft die tatsächliche Entwicklung der Geburten planen wollen“, bekräftigt Hans Peter Ammel. „Deshalb bieten wir nun erst mal 94 Plätze für Kinder unter drei Jahren an.“ Basis dieser Entscheidung ist die Zusage der Mendiger SPD, die Betreuungskonzepte für Nieder- und Obermendig so zu entwickeln, dass jeder Kindergarten in seiner Existenz auf Dauer Bestand hat. So bietet St. Genovefa nach seiner jetzigen Umstrukturierung insgesamt 27 U-3-Plätze. Der Neubau des Kindergartens St. Nikolaus wird nach Fertigstellung 48 Plätze bereit halten. Somit braucht der Kindergarten Zauberwald eine weitere Gruppe, um dann ebenfalls 19 U-3-Plätze anbieten zu können. „Damit kommen wir auf 94 Plätze und somit 85,4 Prozent Abdeckung“, zeigt sich die Stadtspitze zufrieden. Denn damit ist Mendig führend im Land. Eine weitere Aufgabe ist mit dieser Struktur erfüllt. „Die Stadt erhält mit diesem Gesamtkonzept die höchst möglichen Fördermittel für alle Kindergärten. Dank dieses Konzeptes schlägt Erweiterungsbau für den Zauberwald nicht mit 300 000 Euro, sondern mit netto 170 000 Euro zu Buche. Wichtiges Ziel der Planer: „Wir möchten nicht, dass durch die Gruppenstruktur ein Kindergarten-Tourismus entsteht. Jedes Kind soll vom ersten bis zum letzten Tag in seinem Kindergarten bleiben können. Das ist wichtig für die Schaffung stabiler Beziehungen.“

Massive Kritik äußerte Thomas Schneider: „Die Art, wie Ernst Einig die Zahlen interpretiert, ist indiskutabel. Valide Zahlen der Kreisverwaltung  dürfen nicht zum Spielball einer Politik gemacht werden. Die von Einig vorgelegten angeblich neuen Bedarfszahlen sind die Basis unserer Kalkulation, liegen uns seit langem vor und verpflichten uns zu zielgerechtem Handeln. Auf der jetzt erarbeiteten Basis produzieren deshalb in Wirklichkeit aus Gründen der Sparsamkeit zur Zeit noch eine Unterdeckung, richten aber das Gesamtwerk so aus, dass wir in Zukunft jederzeit flexibel im Sinne aller Einrichtungen handeln können.“

Andrea Nahles ermutigte in der Diskussion zu einer selbstbewussten Präsentation des neuen Konzeptes: „Man sieht klar und deutlich, dass hier mit Hand und Fuß geplant und die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt werden. Durch mögliche Neid- oder sonstige vermeintlich politisch korrekten Scheindiskussionen und Stimmungsmache sollte man sich daher nicht irritieren lassen.“

Pressemitteilung
Andrea Nahles, MdB