Mendiger SPD-Bürgerforum fordert Lempertz zum Handeln auf.

Nach ihrem Besuch in Mainz traf sich das Bürgerforum Schule der SPD Mendig in der Obermendiger Gaststätte „Zum Walli.“ Bürgerinnen und Bürger wollten wissen: Hat der Schulträger weitere Weichen für Mendig als Schulstandort gestellt? Wie sehen die möglichen Konzepte aus?

Erklärter Wille der SPD Mendig  – auch des Schulträgers – ist die Einrichtung einer Integrierten Gesamtschule (IGS). Doch seit dem Antrag der Verbandsgemeinde Mendig Ende 2007, eine IGS am Standort einzurichten, ist nichts geschehen.

Nach wie vor bleibt der Kreis einen verbindlichen Schulentwickungsplan schuldig. Der am 16. März im Kreistag vorgestellte so genannte Schulentwicklungsplan der Projektgruppe Bildung und Region entpuppte sich leider als reine Bestandsaufnahme der Entwicklung seit 1996, die mit einem Ausblick auf die Entwicklung Schülerzahlen bis 2014/15 endet. „Der Kreis bleibt mit dieser Studie nach wie vor wesentliche Antworten schuldig“, erklärte Sylvia Mintgen, die Vorsitzende des Bürgerforums. „Offenbar niemand der Verantwortlichen sieht sich zurzeit in der Lage, eine verbindliche Aussage darüber zu treffen, an welchen Standorten welche Schulformen entstehen sollen. Der Entwicklungsplan gibt keinerlei konkrete Auskunft und lässt die Eltern im Unklaren.“

Nicht klar ist vielen der Unterschied zwischen den Angeboten der IGS und der Realschulen plus. Klara Heuft, Mitglied des Schulträgerausschusses, erläuterte: „Die integrierte Gesamtschule hat vier Angebote im Schaufenster: Berufsreife, Mittlere Reife, Fachhochschulreife nach Klasse 12 und allgemeine Hochschulreife (Abitur). Damit genügend „abiturfähige“ Schülerinnen und Schüler „an Bord“ sind, ist die Vierzügigkeit dieser Schulform Mindestvoraussetzung.

Die Realschule plus hält zwei Angebote vor: Die Berufsreife (entspricht dem Hauptschulabschluss) und die Mittlere Reife. Die Realschule plus ist in der Regel dreizügig vorgesehen.“

In der Realschule plus sind Haupt- und Realschule unter einem Dach und haben eine verbindliche gemeinsame Orientierungsstufe bis Klasse 6. Ab Klasse 7 ist dann der Unterricht in integrativer oder kooperativer Form möglich.

In der  Realschule plus der kooperativen Form bilden sich gleich nach der sechsten Klasse, der Orientierungsstufe eigene Klassen je nach Abschlussziel Berufsreife und Mittlere Reife. In diesen Schulen liegt der Schwerpunkt auf der Berufsorientierung. In einem zweiten Schritt kann teilweise das Zusatzangebot einer Fachoberschule eingerichtet werden, mit der die Schülerinnen und Schüler zum Fachabitur geführt werden. Ein weiteres Zusatzangebot kann das Projekt „Keiner ohne Abschluss“ sein, in dem die Schüler unterrichtet werden, die nach neun Schuljahren die Berufsreife noch nicht erlangt haben.

In der integrativen Form der Realschule plus werden die Schülerinnen und Schüler auch ab Klasse sieben im Klassenverband unterrichtet. Differenziert wird erst ab Klasse acht. Zu diesem Zeitpunkt werden die Weichen gestellt für den Besuch der weiterführenden Schule. Nur die integrative Form der Realschule plus bietet die Möglichkeit, in einem weiteren Schritt eine IGS entstehen zu lassen, wenn die Schülerzahlen dies hergeben. Die kooperative Form bietet diese Möglichkeit nicht.

Sylvia Mintgen fasste zusammen: „Offenbar ist der Kreis vor der Kommunalwahl nicht bereit zu erklären, wohin die Reise gehen soll. Die Ursache liegt darin, dass einige Standorte angesichts der sinkenden Schülerzahlen nur mit ihrem bisherigen Einzugsbereich auf Dauer keine IGS realisieren können. Deshalb wird der Kreis entscheiden müssen, wohin er die Schülerströme lenken will. Wenn Mendig sich hier nicht rechtzeitig positioniert und ein tragfähiges Konzept entwickelt, werden die Stadt und die Verbandsgemeinde die Entwicklung verschlafen. Wir dürfen nicht zulassen, dass Mendig als Schulstandort ins Hintertreffen gerät und Spielball einer CDU-dominierten Kreispolitik wird. Jörg Lempertz ist gefordert, sich für Mendig als Schulstandort stark zu machen.“ Fazit, so die Mendiger SPD kann nur sein: Jetzt die Weichen stellen für die IGS. Wenn nötig mit dem Umweg über eine integrierte Realschule plus. „Man kann das eine tun, ohne auf mittlere Sicht das andere zu lassen“, erklärte auch Hans Peter Ammel. „Die bisherige Untätigkeit der Verantwortlichen darf nicht dazu führen, dass Mendig den Anschluss verpasst.“

Pressemitteilung der SPD, Ortsverein Mendig